Die besten Kanu- und Kajaktouren in Europa: Von entspannt bis extrem

Europa ist ein Paradies für Kanu- und Kajakfahrer. Vom gemütlichen Dahingleiten auf stillen Seen bis zum wilden Ritt durch Stromschnellen bietet unser Kontinent unzählige Möglichkeiten für Paddel-Abenteuer. In diesem Artikel stellen wir dir einige der besten Kanu- und Kajaktouren in Europa vor – von entspannten Routen für Einsteiger bis zu extremen Herausforderungen für Adrenalinsuchende. Lass dich inspirieren von malerischen Landschaften, glasklaren Flüssen und spektakulären Küsten. Pack dein Paddel ein: Hier kommen sieben Traum-Touren, die jeder Paddelfan auf seine Bucket List setzen sollte!

Collage der schönsten Kanu‑ und Kajaktouren in Europa, fotorealistisch, hyperrealistisch, Mittagszeit.
Kevin Kossbiel
27.06.2025

Lesedauer: ca. 9 Minuten

1. Mecklenburgische Seenplatte, Deutschland – Paradies der tausend Seen

Willkommen im Land der tausend Seen: Die Mecklenburgische Seenplatte im Nordosten Deutschlands ist ein Eldorado für Kanuten und Kajakfahrer. Unzählige miteinander verbundene Seen und Kanäle bilden ein riesiges Wasserwegenetz, das du tagelang erkunden kannst. Das Besondere: Hier paddelst du durch unberührte Natur, vorbei an Schilfufern, Seerosenfeldern und alten Wäldern. Im Müritz-Nationalpark kannst du mit etwas Glück Fischadler und Kraniche beobachten. Die Mecklenburgische Seenplatte ist ideal für Einsteiger und Familien – keine Strömung, gut ausgebaute Infrastruktur (Zeltplätze direkt am Wasser, Kanustationen) und viele Möglichkeiten für Pausen und Badestopps.

Beliebte Routen führen über die Müritz (Deutschlands größten Binnensee) oder durch die romantische Kleinseenplatte rund um Mirow und Fürstenberg. Du kannst z.B. eine 3- bis 5-tägige Rundtour planen, bei der du jeden Abend an einem anderen See dein Camp aufschlägst. Die Touren lassen sich leicht anpassen – von der gemütlichen 2-Stunden-Paddelrunde bis zur mehrtägigen Expedition mit allem Drum. Beste Reisezeit ist der Sommer (Juni bis September), wenn die Tage lang und das Wasser angenehm temperiert ist.

Charakter: Entspanntes Paddeln, flache Gewässer, ideal für Kanuwanderungen. Schwierigkeit: Leicht (auch für Anfänger ohne Erfahrung geeignet). Tipp: Unbedingt Fernglas einpacken – die Tierwelt ist beeindruckend! Und wer kein eigenes Boot hat: Vor Ort gibt es zahlreiche Kanuverleihe, die Ausrüstung und Kartenmaterial anbieten.

2. Ardèche-Schlucht, Frankreich – Paddeln untern Natursteinbogen

Südfrankreichs Gorges de l’Ardèche gehört zu den bekanntesten Kanurouten Europas – und das zu Recht. Die Ardèche hat sich im Lauf der Jahrtausende einen tiefen Canyon in den Kalkstein gegraben und dabei spektakuläre Felsformationen geschaffen. Das Highlight ist der Pont d’Arc, ein riesiger natürlicher Steinbogen, unter dem man direkt hindurch paddelt. Diese Tour bietet alles: warme Temperaturen, glasklares Wasser und eine Prise Abenteuer, aber ohne übermäßig schwierig zu sein – perfekt also für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen.

Die klassische Ardèche-Tour startet meist bei Vallon-Pont-d’Arc. Man kann eine Tagestour (ca. 6-7 Stunden paddeln) machen oder – besonders empfehlenswert – eine Zweitagestour mit Übernachtung auf einem der Biwakplätze mitten in der Schlucht. Unterwegs erwarten dich kleinere Stromschnellen und Schwimmstellen (WW I-II, spaßig aber nicht gefährlich), traumhafte Kiesstrände zum Rasten und Schwimmen sowie beeindruckende bis zu 300 Meter hohe Felswände. In der Hochsaison sind viele Gleichgesinnte unterwegs, was für eine gesellige Atmosphäre sorgt. Im Frühjahr oder Herbst ist es ruhiger und ebenfalls sehr reizvoll.

Charakter: Malerische Flusswanderung durch eine Schlucht, mit leichten Wildwasser-Einlagen. Schwierigkeit: Leicht bis moderat (einige kleinere Stromschnellen, für sportliche Anfänger machbar, Schwimmkenntnisse vorausgesetzt). Tipp: Vorab einen Kanuverleih reservieren – die meisten bieten Shuttle-Service an. Und vergiss die Sonnencreme nicht, in der Ardèche-Schlucht knallt die Sonne im Sommer ordentlich.

Paddler in bunten Kanus in der Ardèche-Schlucht, fotorealistisch,
hyperrealistisch, Mittagszeit.

3. Inselhüpfen in Dalmatien, Kroatien – Mit dem Kajak durch die Adria

Kristallklares, türkisblaues Wasser, einsame Buchten und mediterranes Klima – die dalmatinische Küste Kroatiens ist ein Traumziel für Seekajak-Touren. Hier kannst du im Kajak von Insel zu Insel paddeln und entlegene Strände entdecken, die nur vom Wasser aus erreichbar sind. Ob vor der Küste von Zadar, in den Kornaten oder bei Dubrovnik – es gibt zahlreiche Möglichkeiten für jedes Level.

Eine beliebte Tour führt beispielsweise durch den Kornati Nationalpark, eine Inselgruppe mit über 80 Inseln und Riffen. Tagsüber geht’s mit dem Kajak entlang karger Inseln, vorbei an Klippen und Höhlen; zwischendurch lässt sich im glasklaren Wasser schnorcheln. Abends kann man entweder auf dem Festland in einem malerischen Fischerdorf übernachten oder – das Abenteuer pur – auf einer einsamen Insel campen (beachte jedoch die Nationalparkregeln). Auch rund um Dubrovnik gibt es geführte Kajaktouren, bei denen man die Altstadt-Kulisse vom Meer aus bewundern kann und versteckte Strände ansteuert.

Charakter: Küsten- und Inselpaddeln auf dem Meer, je nach Route mit offenen Wasserpassagen. Schwierigkeit: Variabel – von gemütlichen Küstentouren für Einsteiger bis zu anspruchsvolleren Überfahrten für Geübte (Wind und Wellen können Herausforderungen bringen). Tipp: Am besten in den windärmeren Morgenstunden paddeln und sich nachmittags ein schattiges Plätzchen suchen. Und: Immer genug Trinkwasser mitführen!

Zwei Personen paddeln in gelben Seekajaks auf ruhigem, klarem, türkisblauem Wasser zwischen den felsigen, grünen Inseln der dalmatinischen Küste in Kroatien.

4. Fjordabenteuer Lofoten, Norwegen – Majestätische Berge vom Wasser aus

Die Lofoten-Inseln in Norwegen sind bekannt für ihre dramatischen, spitz aufragenden Berge und tiefblauen Fjorde. Mit dem Kajak kannst du diese wildromantische Landschaft aus einer einzigartigen Perspektive erleben. Im geschützten Schärengarten zwischen den Inseln paddelst du relativ ruhiges Fährwasser, während im Hintergrund die schroffen Gipfel in den Himmel ragen. Bei gutem Wetter sind sogar Touren unter der Mitternachtssonne möglich – ein magisches Erlebnis, wenn die Sonne nicht untergeht und die Fjorde in goldenes Licht taucht.

Ausgangspunkte für Kajaktouren auf den Lofoten sind häufig Orte wie Reine oder Henningsvær. Geführte Touren bieten selbst Anfängern die Chance, sicher mit Neoprenanzug und Trockenjacke ausgerüstet aufs Wasser zu gehen. Man paddelt vorbei an roten Fischerhäuschen (Rorbuer), sieht mit etwas Glück Seeadler kreisen und kann an abgelegenen Stränden anlanden, an denen vielleicht ein Lagerfeuer auf dich wartet. Das Wasser ist kalt, aber unglaublich klar. Wer möchte, kann auch mehrtägige Expeditionen unternehmen und in Zelten auf kleinen Inseln übernachten – Wildnis pur.

Charakter: Fjord- und Küstenpaddeln in arktischer Landschaft, teils sehr einsam und naturnah. Schwierigkeit: Moderat – in geschützten Buchten für Anfänger geeignet (mit Guide), offene Abschnitte erfordern etwas Erfahrung. Kaltes Wasser, Kälteschutz notwendig. Tipp: Beste Reisezeit ist Juni bis August. Unbedingt warme, wasserdichte Kleidung tragen (Trockenanzug empfohlen) und das Wetter beobachten – in Norwegen kann es schnell umschlagen.

Kajakfahrer im Fjord der Lofoten, fotorealistisch, hyperrealistisch,
Mittagszeit.

5. Soča, Slowenien – Smaragdgrünes Wildwasservergnügen

Die Soča (italienisch Isonzo) in Slowenien gilt als einer der schönsten Flüsse Europas. Ihre unverwechselbare smaragdgrüne Farbe und das alpine Panorama der Julischen Alpen machen jede Paddeltour zum Augenschmaus. Aber die Soča hat noch mehr zu bieten: Auf rund 60 km bietet sie verschiedenste Abschnitte vom gemütlichen Fließgewässer bis zum spritzigen Wildwasser. Hier kommen Fortgeschrittene voll auf ihre Kosten, aber auch sportliche Einsteiger können auf leichten Abschnitten (mit Guide oder im Raft) erste Wildwasserluft schnuppern.

Das Paddel-Mekka an der Soča ist der Ort Bovec, wo sich zahlreiche Kajakschulen und Verleiher befinden. Typische Tagestappen für Kajaks oder Kanadier liegen zwischen Srpenica, Trnovo und Kobarid, je nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad (WW I bis III+ sind verbreitet, einzelne Stellen auch schwerer). Zwischendurch hat man immer wieder Möglichkeit, am Ufer anzuhalten, zu baden (das Wasser ist kalt, aber im Sommer erfrischend) und die Natur zu genießen. Besonders beeindruckend: die Schlucht von Tolmin oder der Wasserfall Boka, der in die Soča stürzt.

Charakter: Alpenfluss mit kristallklarem Wasser, Kombination aus landschaftlicher Schönheit und Wildwasser-Spaß. Schwierigkeit: Leicht bis schwierig, je nach Abschnitt. Familien fahren oft die leichten Teile oder buchen eine Raftingtour; geübte Kajakfahrer finden sportliche Herausforderungen in den anspruchsvolleren Katarakten. Tipp: Im Sommer ist die Soča beliebt – früh am Tag hat man manche Abschnitte fast für sich. Und probier unbedingt lokale Küche in Kobarid nach der Tour (Stichwort: Forelle und Bohneneintopf Jota).

6. Tara-Schlucht, Montenegro – Im Canyon der Balkanwildnis

Tief eingeschnitten schlängelt sich die Tara durch Montenegros Berge und bildet dabei einen der tiefsten Canyons Europas (an manchen Stellen bis zu 1300 m tief!). Eine Kajak- oder Raftingtour auf der Tara ist ein echtes Naturerlebnis: Türkisgrünes Wildwasser, umgeben von steilen Waldhängen und Felswänden, in einer Gegend, die weitab von Städten liegt. Hier paddelst du quasi mitten im UNESCO-Weltnaturerbe (Nationalpark Durmitor).

Die Tara bietet hauptsächlich Wildwasser in den Graden II-III, was eine spannende Fahrt ergibt, die aber für sportliche Anfänger mit Guide machbar ist. Meist werden Rafting-Trips angeboten, doch geübte Paddler können auch im eigenen Kajak fahren (ggf. im Rahmen geführter Touren). Beliebt ist z.B. die Teilstrecke von Brštanovica zur eindrucksvollen Đurđevića-Tara-Brücke, auf der man ca. 2 Tage unterwegs ist. Übernachten kann man in einfachen Camps am Flussufer – abends am Lagerfeuer unter dem funkelnden Sternenhimmel sitzt man zusammen und lauscht dem Rauschen des Flusses.

Charakter: Abgeschiedene Wildwassertour durch einen spektakulären Canyon, mehrtägig möglich. Schwierigkeit: Moderat (WW II-III, mit Guide auch für abenteuerlustige Einsteiger geeignet). Tipp: Kombiniere die Paddeltour mit etwas Sightseeing – der Durmitor-Nationalpark lädt auch zum Wandern ein, und die Tara-Brücke selbst ist ein Fotomotiv wert.

7. Ötztaler Ache, Österreich – Adrenalin pur in den Alpen

Zum Schluss etwas für die echten Profis: Die Ötztaler Ache in Tirol ist einer der berüchtigtsten Wildflüsse Europas. Wo sonst im Winter Skifahrer die Berge beherrschen, tobt im Sommer das weiß schäumende Wasser talwärts. Besonders der Abschnitt in der Ötztaler Schlucht (auch als “Wellerbrücke-Strecke” bekannt) hat es in sich: Wildwasser Grad IV bis V, wuchtige Walzen, enge Katarakte – hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Jedes Jahr messen sich hier sogar die besten Kajakfahrer der Welt beim Extremkajak-Wettbewerb “Adidas Sickline” (inzwischen “Oetz Trophy”). Kurz: Dies ist extrem.

Für Normalsterbliche ist die Ötztaler Ache natürlich nicht als Selbstfahrer-Tour zu empfehlen. Aber: Adrenalin-Junkies können sich in erfahrene Hände begeben und eine Rafting-Tour auf der Ache buchen. Die kommerziellen Raftingabschnitte sind etwas entschärfter (WW III-IV), aber immer noch sehr rasant und aufregend. Ein erfahrener Guide steuert das große Schlauchboot durch die Wellen, während du und dein Team kräftig mitpaddelt. Nach so einem Run spürt man das Herz bis zum Hals schlagen – und will am liebsten gleich nochmal los.

Charakter: Heftiger Alpenfluss, nur für sehr erfahrene Wildwasserpaddler oder als geführte Rafting-Action geeignet. Schwierigkeit: Extrem (Kajak nur für Experten). Tipp: Wenn du neu im Wildwasser bist, starte lieber eine Stufe milder (z.B. auf der Imster Schlucht des Inns, die als Klassiker für Einsteiger-Wildwasser in Tirol gilt). Die Ötztaler Ache kann Motivation sein, eines Tages so weit zu kommen – bis dahin genießt du die Videos der Profis oder gehst im Raft auf Abenteuertour.

Fazit & Tipp: Tour planen und buchen

Europa hat für Paddler wirklich alles zu bieten – egal ob du Ruhe in der Natur suchst oder den Kick im Wildwasser. Die vorgestellten Touren sind nur eine Auswahl; es gibt noch viele weitere Flüsse und Reviere zu entdecken. Wichtig ist, immer entsprechend deinem Können zu wählen und im Zweifel eine geführte Tour oder einen Kurs zu machen, gerade bei anspruchsvolleren Gewässern.

Jetzt bist du sicher voller Tatendrang, selbst eine dieser Touren auszuprobieren. Warum also warten? Plane deine nächste Paddelreise und erlebe Europa vom Wasser aus! Pack die Trockenbox, schnüre die Schwimmweste fest und los geht's ins Abenteuer.

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